Bei der Projektabgabe kamen die Konstruktionslehrer nicht aus dem Staunen heraus, als Moritz Pflaum, Absolvent des Jahrganges 2021/22 der Abteilung Fahrzeugtechnik, seine Version des "2-Takt Modellmotors mit Glühzündung" präsentierte.

So läuft das Benzin-Luft Gemisch nicht mittels Überströmerkanälen in den Hubraum, sondern direkt durch den mehrteiligen Kolben. Dieses "Öffnen" des Kolbens wird durch einen Federmechanismus im Pleuel, welches durch Kontakt am Kurbelgehäuseboden betätigt wird, realisiert. Das Gasaustrittsrohr kann durch eine Schubstange über die Kurbelwellendrehung geschlossen werden, somit erhält der Motor nun "4-Takt Ventil" Charakter.

Aufgrund der erhöhten Massen im Kurbeltrieb wird das Konzept des Fahrzeugtechnikers vermutlich nicht für die Serienreife im Modellbau reichen, allerdings ist es für den Einsatz bei größeren 2-Taktern wie beispielsweise den Schiffsmotoren durchaus interessant. Vorteile wie erhöhte Kolben- und Zylinderkühlung durch vorbeiströhmende Gemischmassen, niedrigere Verbrennungstemperaturen, effizienterer Luftmassenaustausch sowie die Möglichkeit das Kompressionsverhältnis zu erhöhen, sind es jedoch wert, dieses Konzept stets im Hinterkopf zu behalten.